Mais begegnet uns im Alltag in vielfältiger Weise: Gegrillt in Kolbenform, frisch als kleine gelbe Körnchen, gemahlen als Mehl oder gepufft im Kino oder auf dem Sofa. Nämlich dann, wenn zum spannenden Film gefühlt tonnenweise Popcorn genossen werden. Was viele nicht wissen: Streng genommen ist Mais gar kein Gemüse, sondern ein Getreide. Trotzdem wird er in der Küche vielfältig wie Gemüse genutzt und zubereitet. Und ist vielen Genießern so geläufig, dass zwischen den vielen Maissorten gar nicht mehr unterschieden wird. Dabei lohnt es sich, den Mais einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Denn Mais ist viel mehr als nur Popcorn.
Vom Wildmais zur Zierpflanze zum Genussmittel
Heute gilt Mais als eine der wichtigsten Kulturpflanzen überhaupt. Er wird in Mengen von über 800 Millionen Tonnen jährlich und weltweit geerntet und blickt dabei auf eine lange Historie zurück. In Mexiko wurde Mais bereits im dritten vorchristlichen Jahrtausend als Lebensmittel kultiviert. Im 15. Jahrhundert gelangte das hohe Gras mit spanischen Seefahrern nach Europa. Dort wurde die unbekannte Pflanze zunächst ausschließlich zur Zierde angebaut.
Später wurde Mais als Futterpflanze für Nutztiere kultiviert. Maissorten, die heute verbreitet und bedeutsam sind, entstanden vermutlich als Mutationen oder aus Kreuzungen im Laufe des 18. oder 19. Jahrhunderts. Nicht uninteressant: Bis zum Zweiten Weltkrieg war Mais in Deutschland meist nur als Hühnerfutter bekannt. Erst mit dem Verteilen von Care-Paketen während des Krieges gelangten größere Mengen Mais nach Deutschland.
Superpower in Kolbenform
Frischer Mais hat auf 100g etwa 90 kcal, davon etwa 15–20 g Kohlenhydrate, 3 g Protein und 1 g Fett. Er liefert dir damit nicht nur Energie, sondern auch jede Menge wichtige Nährstoffe und Vitamine wie Vitamin C. Auch eine hohe Anzahl an B‑Vitaminen, darunter Thiamin (B1), Niacin (B3), Pantothensäure (B5), Biotin (B7) und Folsäure (B9) ist enthalten. Sie sorgen unter anderem für gesunde Haare und Haut und helfen dabei, deinen Hormonhaushalt zu regulieren. Mais liefert dir außerdem Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium, Kalium, Magnesium, Zink, genauso wie Carotinoide, die für eine verbesserte Sehkraft sorgen.
Ist Popcorn dann auch gesund?
Popcorn wird mit bestimmten Maisarten, die etwas kleiner sind als andere Sorten, hergestellt. Durch das Erhitzen der Maiskörner weiten sich diese aus und platzen schließlich. Da es sich also streng genommen einfach nur um warmes Getreide handelt, wird Popcorn häufig als gesunder Snack bezeichnet. Dies trifft allerdings nur zu, wenn man bei der Zubereitung einige Dinge bedenkt.
Die goldenen Regeln für ernährungstechnisch sinnvolles Popcorn:
- selbst zubereiten
- Pflanzenöl statt Butter
- nur wenig Salz
- kein Zucker
Auf Mikrowellenpackungen oder gar fertige Popcorn treffen diese Punkte in aller Regel nicht zu. Sie enthalten mehr Fett als nötig, sind mitunter stark gesalzen und weisen durch künstliche Inhaltsstoffe einen weiteren Unsicherheitsfaktor auf. Stattdessen sollte man unbearbeitete Maiskörner kaufen und im Topf selbst zubereiten.
Lassen Sie es also krachen — im Topf! Und danach am Gaumen!