Ausgerechnet an Ostern einen Hasen servieren zu wollen, erscheint wahrscheinlich den allermeisten als ziemlich abwegig. Zumal der fleißige Helfer zuvor ja noch ordentlich und in großer Menge Eier versteckt hat (Warum ein Hase Eier versteckt, ist dabei noch einmal ein ganz anderes Thema.) Alternativ einen falschen Hasen zu servieren, ist vielleicht immer noch etwas schräg, aber wahrscheinlich deutlich mehr im Sinne des Hasen. Denn ein “Falscher Hase”, das dürften viele wissen, ist nichts anderes als ein Hackbraten, gefüllt mit hartgekochten Eiern. Somit wäre auch ein anlassbezogener Grund gegeben, an Ostern den Heuchelhasen aufzutischen. Denn wie groß muss die Freude sein, beim Tafeln nach der Eiersuche noch ein zusätzliches Ei zu finden? Im Hackfleisch nämlich.
Hackbraten ist nicht gleich Hackbraten
Für Hackbraten gibt es wahrscheinlich so viele Rezepte wie Familien. Die einen schwören auf Senf und Estragon, die anderen auf viel Petersilie, Thymian oder Majoran. Manche geben noch einen Klecks saure Sahne und Tomatenmark hinein. Statt zu Rind und Schwein kann man auch zu Lamm greifen, das harte Ei durch Schafskäse und Oliven ersetzen.
Wir haben uns für das nachstehende Rezept entschieden und wünschen Ihnen viel Spaß beim Zubereiten. Man kann ja vor Ostern schon einmal üben, damit es dann an Ostersonntag klappt: mit dem perfekten Hackfleischeierversteck. Verzeihung, mit dem falschen Hasen natürlich. Guten Appetit!
Richtig gut: Vier Portionen “Falscher Hase”
Ob mediterran gewürzt, im Teigmantel oder als traditioneller “falscher Hase” nach unserem Rezept – Hackbraten kann vielseitig zubereitet und mit Beilagen ganz nach Ihrem Geschmack serviert werden. Probieren Sie es aus.
Für den falschen Hasen benötigen Sie:
- 600 g gemischtes Hackfleisch
- 1 1/2 Stück Semmel (Weizenbrötchen vom Vortag)
- 7 Eier
- 70 g Zwiebeln
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Bund Schnittlauch
- 1 EL Dijon Senf
- etwas Salz
- etwas Pfeffer
- 14 Scheiben Speck, durchwachsen und geräuchert
Für die Sauce:
- 70 g Zwiebeln
- 50 g Karotten
- 30 g Knollensellerie
- 30 g Petersilienwurzel
- 30 g Lauch
- 350 ml Geflügelfond
- 1 TL Speisestärke
- etwas Salz
- etwas Pfeffer
Nun kann es losgehen:
- Das Hackfleisch in eine Schüssel geben. Die Brötchen in lauwarmem Wasser einweichen, dann gut ausdrücken und zum Hackfleisch geben. Für die Füllung 5/7 der Eier 7 Minuten lang kochen.
- Zwiebel und Knoblauch schälen und beides fein hacken. Schnittlauch waschen und in Röllchen schneiden. Schnittlauch, Senf, die restlichen Eier, Salz und Pfeffer zum Hackfleisch geben und alles zu einer Masse verarbeiten.
- Speckscheiben überlappend der Länge nach auf ein Backpapier legen. Auf der Speckfläche die Masse zu einem etwa 25 cm langen Laib formen, diesen ca. 2–3 cm plattdrücken und in der Mitte so eindrücken, dass eine Rille entsteht.
- Die gekochten Eier schälen und dicht aneinander in die Rille der Masse legen. Mit der Hand oder einer Palette die Masse mit samt des Specks darüber klappen und wieder einen Laib formen. Den Braten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben.
- Für die Sauce Zwiebel, Karotten, Knollensellerie, Petersilienwurzel und Lauch schälen bzw. putzen und in grobe Würfel schneiden. Alles mit ca. 1/7 des Fonds um das Fleisch auf das Backpapier geben. Den Hackbraten im vorgeheizten Backofen bei 175 °C Ober-/Unterhitze (Umluft 155 °C) etwa 1 Stunde backen.
- Den Hackbraten aus dem Ofen nehmen. Den Bratensatz in einem Topf mit dem restlichen Fond und 200 ml Wasser aufkochen. Anschließend alles durch ein feines Sieb gießen und mit in kaltem Wasser angerührter Speisestärke binden. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Braten anrichten und mit der Sauce servieren.