Tomatenketchup ist nicht nur während der Grillsaison in (fast) aller Munde. In Deutschland wird die Nationalsoße aus den USA seit den 1950er Jahren genossen. Mit einem Jahresverbrauch von 80.000 Tonnen ist Deutschland europäischer Spitzenreiter im Ketchup-Konsum. Die amerikanische Regierung erwog in den 1980er Jahren gar die Deklarierung des süß-würzigen Dips als „Gemüse“. Mit den Tomaten in der Flasche wollte man damals möglichst günstig den Gemüsebedarf von Kindern bei der Schulspeisung decken. Doch der herkömmliche Ketchup ist ein eher ungesundes Industrieprodukt und hat mit der sonnengereiften Tomate als nährstoffreiches Naturprodukt nur noch wenig zu tun. Von daher lautet der Titel des heutigen Artikels: Tomate sucht anständigen Ketchup. Und der ist dann selbstverständlich selbstgemacht.
Mehr Zucker als Tomate!
Ketchup ist ein säurebildendes Produkt, einen großen Anteil daran hat der üblicherweise beigefügte Zucker. Als problematisch sehen Ernährungsexperten vor allem die hohe Menge an raffiniertem Zucker beziehungsweise Glukose- oder Maisssirup, der bis zu 25 g von 100 g Ketchup (5 g raffinierter Zucker entspricht einem Teelöffel) ausmacht. Bei regelmäßigem Genuss von Ketchup kann die Darmgesundheit über kurz oder lang geschädigt werden.
Ketchup muss aber nicht ungesund sein. Grundbedingung ist: Wählen Sie für Ihren hausgemachten Ketchup hochwertige Zutaten wie Apfelessig, Rohhonig, Kristallsalz sowie natürliche Gewürze – und selbstverständlich Freiland-Tomaten aus biologischer Herkunft oder von solchen stammendes Tomatenmark. Diese erhöhen nicht nur den Lycopin-Gehalt, sondern punkten auch geschmacklich und enthalten keine Pestizide. So wird selbst gemachter Ketchup zum Geschmackserlebnis ohne Reue.
Tomaten: vitaminhaltige Grundlage
Tomaten sind natürlich die Grundlage für jeden Ketchup. Das nährstoffgeladene Fruchtgemüse enthält dreizehn Vitamine, siebzehn Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die sowohl vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs schützen als auch die Hautalterung aufhalten können. Das antioxidativ-wirkende Lycopin (v.a. gegen Sonnenbrand) in Form von gekochten Tomaten beziehungsweise Tomatenmark soll Studien zufolge vom Körper besser aufgenommen werden als in Form von rohen Tomaten.
Tomatenketchup – der Klassiker!
Zutaten:
(für 20 Portionen)
- 1 kg Tomaten
- 2 rote Paprikaschoten
- 2 Zwiebeln, rot
- 12 Softdatteln
- 2 EL Rapsöl
- 6 EL Agavendicksaft
- 2 EL Johannisbrotkernmehl
- 1 TL Salz
Zubereitung:
- Tomaten und Paprika in grobe Würfel schneiden. Zwiebeln schälen, halbieren und in Streifen schneiden. Datteln in Ringe schneiden.
- Zwiebeln in Öl in einem großen Topf anbraten bis sie glasig werden. Tomaten und Paprika dazugeben und drei Minuten mit anbraten. Unter Rühren eine Tasse Wasser und die Dattelringe dazugeben und das ganze zehn Minuten köcheln lassen.
- Rosmarinnadeln und Thymianblättchen fein hacken, in den Topf geben und weitere fünf Minuten köcheln lassen. Anschließend den Ketchup fein pürieren.
- Mit Salz abschmecken und in Gläser füllen. Die Gläser mit Deckeln verschließen und fünf Minuten auf den Kopf stellen. So hält das Ketchup etwa acht Wochen im Kühlschrank.