Nicht nur die Weihnachtszeit, auch der bevorstehende Jahreswechsel weckt bei vielen Menschen die Lust auf ein Gläschen Prickelndes, um damit stilvoll anstoßen zu können. Um etwas Besonderes zu kredenzen, steht dann häufig auch ein Champagner auf dem Einkaufszettel. Aber worin genau besteht eigentlich der Unterschied zwischen den ganzen Schäumern? Sekt, Cremant, Champagner? Und ist es wirklich so, dass Champagner immer die beste, weil exquisiteste Wahl ist? Unabhängig von persönlichen Vorlieben können wir hier eine Empfehlung aussprechen, die Sie gerne einmal ausprobieren können. In diesem Sinne: Willkommen in unserer Weinabteilung, in der die verschiedensten Varianten zum stimmungsvollen Anstoßen auf Sie warten.
Vom “unfertigen” Wein zum Luxusgetränk: die Geburt des Champagners!
Die ersten Rebstöcke, so heißt es, steckten die Römer schon vor 1500 Jahren in den Boden der Champagne. Bis zum Mittelalter waren es dann die Mönche, die sich mit dem Weinanbau beschäftigten. Der Wein wurde geweiht und dann zu den Messen getrunken. Dann lernten ihn auch die französischen Herrscher kennen und servierten ihn ihren Gästen bei Festmählern.
Der Benediktinermönch Dom Perignon begann 1668 als Kellermeister in der Abtei Saint-Pierre d’Hautvillers. Viele Jahre lang untersuchte er, welche Trauben sich am besten für den Champagner eignen und wie man die Gärung beeinflussen kann. Er fand heraus, dass die Mischung der Weine aus verschiedenen Trauben, die sogenannte “Cuvée”, die beste Qualität garantiert. Dabei ging es ihm damals noch nicht um die prickelnden Perlen.
Bis um 1650 wollte man eigentlich nur stille Weine erzeugen. Wenn sie dennoch Bläschen hatten, war das ein Makel. Nur die Engländer fanden Gefallen daran. Sie kauften am liebsten den prickelnden Ausschuss. Das brachte die Kellermeister der Champagne auf eine neue Geschäftsidee. Das Abfüllen dieser unfertigen Weine kam in Mode. Dies war quasi die Geburtsstunde der uns heute bekannten Champagner.
Was unterscheidet Champagner eigentlich von Sekt?
Der edle Schaumwein, der Champagner, gilt weithin als Inbegriff des Luxus. Doch was unterscheidet ihn eigentlich vom (in der Regel) preisgünstigeren Sekt?
Champagner ist ein geschützter Begriff, mit dem Schaumweine benannt werden, die aus einem bestimmten Anbaugebiet, der Champagne, kommen und nach einem besonderen Verfahren hergestellt werden. Auch die Pflanzungsdichte sowie der maximale Ertrag eines jeden Winzers sind hier streng festgelegt. Nur ein Schaumwein, der alle Kriterien erfüllt, darf Champagner genannt werden. Die typische Kohlensäure entsteht durch Flaschengärung. Generell gilt, je älter der Champagner ist, desto weniger Perlung bleibt vorhanden, dafür entwickeln sich die Aromen im Laufe der Zeit zu einem harmonischen Gesamtkunstwerk. Deshalb werden Champagner besonders guter Jahrgänge mitunter über viele Jahre in der Flasche ausgebaut, bevor sie verkauft werden.
Sekt, der vor allem in Deutschland hervorragende Qualitäten erzielt, unterscheidet sich dagegen in erster Linie durch die Herstellungsmethoden und die verwendeten Rebsorten. Während für den Champagner Chardonnay, Pinot Meunier und Pinot Noir verwendet werden, kommen für Sekt zum Beispiel auch Rebsorten wie Riesling oder Weißburgunder zum Einsatz. Neben der Flaschengärung sind für Sekt auch anderen Methoden der Gärung, wie zum Beispiel die Gärung im Tank, erlaubt.
Und was ist nun ein Cremant?
Cremant schließlich ist eine Bezeichnung für hochwertige französische Schaumweine, die außerhalb der Champagne hergestellt werden. Die Idee hinter dem Begriff “Crémant” entstand in den 1970er Jahren, als man nach einem Namen für Schaumweine aus den verschiedenen Regionen Frankreichs suchte. Ursprünglich bezeichnete der Begriff “Crémant” bestimmte Champagnersorten, die weniger sprudelten und eine cremigere Textur besaßen. Heute stehen hinter dem Begriff Crémant jedoch für klare Qualitätsrichtlinien und Herstellungsverfahren, die eng mit der geschützten Ursprungsbezeichnung ”AOP” verknüpft sind. Auch aus Deutschland gibt es mittlerweile Cremants.
Sekt, Cremant, Champagner? Das Fazit:
Der Hauptunterschied zwischen Crémant, Sekt und Champagner liegt in der Herkunft. Champagner kann nur in der Champagne-Region Frankreichs produziert werden, während Crémant hochwertige Schaumweine aus verschiedenen französischen Regionen bezeichnet. Sekt hingegen ist ein allgemeiner Begriff für Schaumweine. Der Crémant sowie auch der Champagner folgen ähnlichen Herstellungsverfahren, während Sekt oft auf eine andere Methode, wie die Tankgärung, setzt.
Unsere Empfehlung: Wer die Aromen eines Champagners schätzt, der sollte einfach mal einen (meist kostengünstigeren) Cremant probieren. Mitunter entdeckt man hier eine lohnenswerte Alternative. Stehen Winzersekte zur Auswahl, dann empfehlen wir, auch hier einmal eine Probeflasche mitzunehmen. Stilistik und die verwendete Rebsorte offenbaren häufig qualitativ hochwertige Geschmackserlebnisse zum moderaten Preis.