Okay, beim Zubereiten von Zwiebeln kommen einem gerne schon einmal die Tränen. Aber hätten Sie gewusst, dass bereits 100 g Zwiebeln gut 10% Ihres täglichen Vitamin C‑Bedarfs decken? Nicht umsonst gehört Allium cepa (also die Zwiebel) weltweit zu den beliebtesten Gemüsesorten. Ihre Schärfe, ihre Vielseitigkeit, ihre einfache Kultivierung und ihre gute Lagerfähigkeit machen aus der Zwiebel ein wertvolles Lebensmittel. Doch auch als Heilpflanze hat sich die Zwiebel bewährt und wird gern als traditionelles Hausmittel eingesetzt, z. B. um Insektenstiche, Narben, Husten oder Ohrenschmerzen zu behandeln.
Kleines Zwiebeleinmaleins
Auch wenn grundsätzlich und im Allgemeinen stets von “Zwiebeln” die Rede ist, lohnt sich ein Blick ins Detail. Gerade dann, wenn die Zwiebel als kulinarische Komponente ins Spiel kommt.
Folgende Zwiebelsorten sind am weitesten verbreitet:
- Die braune Haushaltszwiebel hat ein pikant-scharfes Aroma und eignet sich für viele verschiedene Gerichte. Sie passt gleichermaßen zu Fleisch, Fisch, Gemüse und Frühstücksomelette.
- Die Gemüsezwiebel hat einen etwas milderen Geschmack und bietet sich daher gut als Hauptgericht an – zum Beispiel gefüllt mit Couscous oder Hackfleisch, in der Zwiebelsuppe oder auch im Zwiebelkuchen.
- Die rote Zwiebel schmeckt etwas süßlich, hat dabei jedoch trotzdem eine milde Schärfe. Sie passt roh und gekocht gut in Salate, aber ebenso in Suppen, Saucen und Risotto.
- Frühlingszwiebeln haben ein feines Laucharoma und verleihen jedem Gericht ihren besonderen Geschmack – egal ob mit Gemüse oder in Salaten und Dips.
- Die weiße Zwiebel ist nicht zu scharf und dabei etwas süßlich. Sie passt gut in Marinaden und Weißweinsaucen.
- Schalotten sind besonders würzig, ohne zu starke Schärfe. Sie werden ebenfalls gerne für Risotto verwendet, eignen sich aber auch hervorragend als Saucenbasis.
Roh, gekocht oder gebraten: Wie sind Zwiebeln besonders gesund?
Zwiebeln enthalten sogenannte Thrombozytenaggregationshemmer (IVAA) – eine Art natürliche Blutverdünner. Diese können dazu beitragen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Eine argentinische Studie aus dem Jahr 2012 hat untersucht, welche Auswirkungen verschiedene Zubereitungsmethoden auf den Gehalt der Hemmer haben. Die Ergebnisse zeigten, dass ganze Zwiebeln, geviertelte und zerkleinerte Zwiebeln ihren Gehalt nach spätestens 30 Minuten im Ofen verloren hatten, eine ähnliche Wirkung erzielte das Erhitzen in der Mikrowelle. Ausgiebiges Kochen der Zwiebeln hingegen schien die Blutplättchenaggregation eher zu stimulieren, als zu hemmen. Zudem werden beim Garen Nährstoffe wie Vitamine freigesetzt.
Wie wirkt die Zwiebel auf unseren Körper?
Was die Nährwerte und Kalorien von Zwiebeln angeht, werden sie oft unterschätzt. Heutige Untersuchungen haben ergeben, dass die Zwiebel eine Vielzahl von Vitaminen, Mineralstoffen wie Eisen, Phosphor, Jod und Zink sowie Spurenelementen enthält. Vor allem der Vitamin-C-Gehalt im Gemüse ist sehr hoch. Laut Zentrum der Gesundheit liefern 100 Gramm Zwiebeln etwa acht Prozent der empfohlenen Tagesdosis, bei Vitamin B6, B7, Kalium und Schwefel sind es jeweils zwischen vier und zehn Prozent.
Eine Besonderheit der Zwiebelgewächse sind die enthaltenen Schwefelverbindungen, allen voran das Allicin. Sie wirken nachgewiesenermaßen hemmend auf Bakterien und Pilze. Sie sind außerdem dafür verantwortlich, dass uns beim Schneiden von Zwiebeln die Augen tränen. Gegenmaßnahmen sind: Taucherbrille aufsetzen oder einfach den Kopf beim Schneiden nicht direkt über die Zwiebeln halten, denn die abgegebenen Gase steigen senkrecht nach oben. Das Allicin stärkt die Darmflora, verbessert die Viskosität des Blutes und allgemein die Aufnahme von Vitaminen aus der Nahrung. Als Folge kommt es durch das regelmäßige Essen von Zwiebeln weniger häufig zu Herzinfarkten, Venenthrombosen oder Arterienverkalkung. Vor allem Diabetiker profitieren von der hypoglykämischen Wirkung der Zwiebel. Die enthaltenen Schwefelverbindungen helfen, Blutzucker und ‑fette zu reduzieren.
Wenn Sie also das nächste Mal in unserer Obst- und Gemüseabteilung an den Zwiebeln vorbeikommen, greifen Sie doch einfach zu. Die Tränen beim Schneiden des Gemüses werden ganz schnell dem guten Gefühl weichen, hier eine besonders leckere und gesunde Zutat auf dem Speiseplan zu haben.