Kennen Sie das? Da hat man Feierabend und ist auf der Suche nach einer kleinen kulinarischen Belohnung. Und beim ersten Blick in den Kühlschrank steht er auf einmal da, im konkreten Fall verführerisch leuchtend grün: ein Waldmeisterwackelpudding! Zugegeben, auf Wackelpudding muss man Lust haben. Aber wenn diese Lust da ist, dann gibt es nichts Besseres. Beim Löffeln stellt sich dann immer die Frage: Waldmeisterwackelpudding ist doch eigentlich der Klassiker, oder? Die rote Variante mit Himbeergeschmack ist auch super, aber irgendwie immer nur so einer Art Ersatz zum Original. Oder sehen Sie das anders? Hier wären wir auf ein Feedback echt mal gespannt. Der nächste Gedanke war dann: Geht Wackelpudding auch noch eine Stufe extravaganter, also quasi next level? Wir haben uns mal umgesehen und tatsächlich ein krasses Rezept gefunden, das wir Ihnen nicht vorenthalten möchten. Denn mit dem wird der wackelnde Pudding tatsächlich zur “Götter“speise.
Von “Jell‑O” zum Wackelpudding
Rezepte für fruchtige Desserts auf Basis von Gelatine sind spätestens seit Mitte des 18. Jahrhunderts dokumentiert. Das weltberühmte Kochbuch „The Art of Cookery Made Plain and Easy” der englischen Autorin Hannah Glasse (*1708 +1770) führte ab der Auflage von 1751 ein Rezept für Trifle, welches unter anderem mit fruchtiger Gelatine zubereitet werden sollte. Trifle ist eine Süßspeise, typisch für England.
Mit der Industrialisierung wurde auch die Nahrungsmittelherstellung effizienter. Gelatine wurde im 19. Jahrhundert, obwohl schon lange bekannt, immer beliebter. Aufwendige Dessertkreationen aus bunt gefärbter Gelatine entwickelten sich zu einem Statussymbol. 1845 sicherte sich der Amerikaner Peter Cooper das Patent für die industrielle Herstellung pulverisierter Gelatine. 1897 entwickelte Pearle Bixby Wait im Bundesstaat New York auf der Grundlage genau dieses Patents „Jell‑O“, das erste moderne Pulver für die Zubereitung eines fruchtigen Wackelpuddings und bis heute Synonym für diese Art von Dessert in Nordamerika.

Festlicher Wackelpudding — das Highlight auf Ihrer nächsten Party!
“Old school”-Wackelpeter im aufregend festlichen Gewand. So könnte man diese spannende Kreation aus Champagner Gelee, Zitronen-Pannacotta und essbarem Goldzucker (brauner Rohrzucker als Alternative funktioniert auch) auch nennen.
Unser Rezept für festlichen Wackelpudding stellt die Vielfältigkeit des Dessertklassikers unter Beweis und zeigt, dass er sich auch für feierliche Anlässe hervorragend eignet. Zum Hingucker wird dieses Dessert vor allem durch die dekorierten Gläser. Hierfür einfach die Ränder der Gläser in Eiweiß und anschließend in essbaren Goldzucker (alternativ: braunen Rohrzucker) tunken. Für den Wackelpudding bereiten Sie aus Champagner, Wasser, Zucker und Gelatine das Champagner-Gelee zu.
Der Clou: Stellen Sie die dekorierten Gläser schräg in einen Eierkarton, kurz nachdem Sie das Champagner-Gelee eingefüllt haben. Lassen Sie das Ganze im Kühlschrank fest werden, bevor Sie die Zitronen-Pannacotta aus Schlagsahne, Zucker, Gelatine und Zitrone auf das Champagner Gelee geben. Dekorieren Sie den festlichen Wackelpudding vor dem Servieren mit Zitronenmelisse und dem Abrieb einer Zitronenschale.
Tipp: Damit der Alkohol nicht verdampft, kochen Sie für das Champagner Gelee zunächst Wasser, Zucker und Gelatine auf und lassen das Ganze ein wenig abkühlen, bevor Sie den Champagner hinzugeben.
Für vier Portionen “Wackelpudding — next level!” benötigen Sie:
Zitronen-Pannacotta
- 1 unbehandelte Zitrone
- 550 ml Sahne
- 1 TL gemahlene Gelatine
- 60 g Zucker
Champagner Gelee
- 400 ml Champagner
- 50 g feinen Zucker
- 1 TL gemahlene Gelatine
Zudem
- 2 Zitronen
- 1 Eiweiß
- etwas Zitronenmelisse
Um als Vegetarier oder Veganer nicht auf die Kombination aus Pannacotta-Rezept und Champagner Gelee verzichten zu müssen, können Sie diese ganz einfach durch das pflanzliche Bindemittel Agar-Agar ersetzen.

Und los geht´s:
- Zuerst werden die Gläser dekoriert. Dazu die einzelnen Gläser kopfüber mit dem Rand in Eiweiß und anschließend in Goldzucker tunken. Zum Trocknen zur Seite stellen.
- Für das Champagner Gelee die Hälfte der Gelatine mit 4 EL Wasser verrühren und quellen lassen. Anschließend 160 ml Wasser und Zucker aufkochen lassen und die Gelatine hinzugeben. Das Ganze unter Rühren auflösen.
- Nun den Champagner zum Zuckerwasser geben. Alles miteinander verrühren und in die vorbereiteten Gläser füllen. Anschließend die Gläser schräg in einem Eierkarton platzieren und für 4 Std. in den Kühlschrank stellen, bis das Gelee fest wird.
- Für die Zitronen Pannacotta die Gelatine in 4 EL Sahne quellen lassen. Die Schale der Zitrone reiben und anschließend die Zitrone auspressen. Die restliche Sahne mit Zucker, Zitronensaft und Zitronenschalenabrieb in einen Topf geben und 10 Min. köcheln lassen. Gelatine hinzugeben und in der Sahne auflösen. Das Ganz anschließend auf das Champagner Gelee geben und mindestens 2 Std. kaltstellen.
- Vor dem Servieren mit Zitronenabrieb und Zitronenmelisse verzieren.
Wir wünschen viel Freude mit dieser wackelnden Variante und noch mehr Genuss! Berichten Sie doch mal, wie diese wahrhafte Götterspeise so ankam bei Ihren Liebsten. Wir sind gespannt!