EDEKA Sven Krause, Fehmarn, Blog, Speiseöle, Sonnenblumenöl, Olivenöl, Rapsöl, Fettsäuren, gesunde Ernährung

Speiseöle — nativ, raffiniert, kompliziert?

Wer vorm Spei­se­öl­re­gal steht, hat häu­fig die Qual der Wahl. Zahl­rei­che Pflan­zen­öle — mal kalt­ge­presst, mal raf­fi­niert — mal aus Oli­ven, mal aus Raps gewon­nen, ste­hen uns zur Aus­wahl. Aber wel­ches Öl ist beson­ders gesund? Wel­che Sor­te eig­net sich am bes­ten zum Bra­ten? Und wor­in ste­cken die meis­ten Ome­ga-3-Fett­säu­ren? Mit die­ser Über­sicht bekom­men Sie einen guten Über­blick über die bekann­tes­ten Spei­se­öle!

Ein wenig Spei­se­öl­ein­mal­eins vor­weg, um ganz unkom­pli­ziert, dafür raf­fi­niert, Begriff­lich­kei­ten zu klä­ren. Als Faust­re­gel kön­nen Sie sich mer­ken:

Ernäh­rungs­wis­sen­schaft­ler emp­feh­len zum Bra­ten ein Öl, das fol­gen­de Eigen­schaf­ten erfüllt:

  • vie­le ein­fach unge­sät­tig­te Fett­säu­ren
  • wenig gesät­tig­te Fett­säu­ren
  • wenig mehr­fach unge­sät­tig­te Fett­säu­ren

“Gute Fette” versus “schlechte Fette”

Grund­sätz­lich unter­schei­det man zwi­schen zwei ver­schie­de­nen Fet­ten. Dazu gehö­ren die gesät­tig­ten Fett­säu­ren und die unge­sät­tig­ten Fett­säu­ren.

Als soge­nann­te „schlech­te Fet­te“ wer­den oft gesät­tig­te Fett­säu­ren bezeich­net, da sie im Über­maß den Cho­le­ste­rin­spie­gel erhö­hen kön­nen – und damit das Risi­ko für Herz-Kreis­lauf- Erkran­kun­gen und Dia­be­tes. Sie ste­cken in tie­ri­schen Lebens­mit­teln wie Fleisch, Eiern und Milch­pro­duk­ten. Aller­dings erfül­len auch sie wich­ti­ge Funk­tio­nen im Kör­per, zum Bei­spiel als Boten­stof­fe für das Ner­ven­sys­tem. Dar­um ist es sinn­voll, gesät­tig­te Fett­säu­ren zu genie­ßen – aber in Maßen. Da der Kör­per sie selbst bil­det, müs­sen Vega­ner kei­nen Man­gel fürch­ten.

Als die „guten Fet­te“ gel­ten unge­sät­tig­te Fett­säu­ren. Sie wer­den unter­schie­den in ein­fach und mehr­fach unge­sät­tigt. Ein­fach unge­sät­tig­te Fett­säu­ren ste­cken vor allem in Nüs­sen, Avo­ca­dos und pflanz­li­chen Ölen wie Oli­ven­öl (zum Bei­spiel Omega‑9) und sind wich­tig für die Vit­amin­auf­nah­me im Kör­per. Außer­dem kön­nen sie den Cho­le­ste­rin­spie­gel sen­ken.

Da sie vom Kör­per nicht selbst her­ge­stellt wer­den kön­nen, müs­sen mehr­fach unge­sät­tig­te Fett­säu­ren mit der Nah­rung auf­ge­nom­men wer­den. Sie sind wich­tig für gesun­de Zell­wän­de, das Gehirn oder einen gesun­den Blut­druck. Man unter­schei­det hier Ome­ga-6-Fett­säu­ren (in Son­nen­blu­men­öl, Milch­pro­duk­ten, Fleisch) und Omega‑3 (Lein­öl, fet­ter Fisch wie Makre­le).

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Raffiniert oder nativ?

Grund­sätz­lich wer­den Spei­se­öle in nativ (kalt­ge­presst) und raf­fi­niert unter­teilt. Nati­ve Öle wer­den durch Pres­sen ohne jeg­li­che Wär­me­zu­fuhr gewon­nen. Um die­se Öle halt­ba­rer zu machen, wer­den sie teil­wei­se gedämpft. Raf­fi­na­ti­on hin­ge­gen bedeu­tet, dass Öle bei Tem­pe­ra­tu­ren von über 100 Grad Cel­si­us heiß gepresst wer­den.

Beginnen wir mit den Klassikern: Sonnenblumen‑, Oliven- und Rapsöl

Son­nen­blu­men­öl wird aus den Samen der Son­nen­blu­me gewon­nen und ist nach dem Raps­öl das meist­ver­kauf­te Spei­se­öl. Es kann sowohl zum Backen, Bra­ten als auch für Sala­te ver­wen­det wer­den und ist z. B. in Mar­ga­ri­ne ent­hal­ten. Es hat einen hohen Anteil an den mehr­fach unge­sät­tig­ten Ome­ga-6-Fett­säu­ren und ist des­halb nicht beson­ders hit­ze­sta­bil. Grund­sätz­lich soll­te Son­nen­blu­men­öl nur sel­ten benutzt wer­den, da durch den hohen Gehalt an Ome­ga-6-Fett­säu­ren das soge­nann­te Fett­säu­re­mus­ter nicht ide­al ist. Denn im Gegen­satz zu Ome­ga-3-Fett­säu­ren, die ent­zün­dungs­hem­mend wir­ken, sind Ome­ga-6-Fett­säu­ren ent­zün­dungs­för­dernd. Ide­al für die opti­ma­le Ver­sor­gung des Kör­pers mit bei­den Fett­säu­ren wäre ein Ver­hält­nis von 5 zu 1. Oft ist das Ver­hält­nis bei Ome­ga-6-Fett­säu­ren jedoch viel zu hoch.

Oli­ven­öl ist eine typi­sche Zutat der Mit­tel­meer­kü­che. Hoch­wer­ti­ges, kalt­ge­press­tes (nati­ves) Oli­ven­öl ist grün­lich und duf­tet fein nach Oli­ve. Ein­fluss auf den Geschmack haben unter ande­rem Oli­ven­sor­te, Rei­fe und Rein­heit der Früch­te und der Zustand der Ver­ar­bei­tungs­an­la­gen. Man unter­schei­det ver­schie­de­ne Güte­klas­sen. Am wert­volls­ten ist “nati­ves Oli­ven­öl extra” oder auch “extra ver­gi­ne”. Dabei han­delt es sich um kalt­ge­press­tes Öl aus der ers­ten Pres­sung der Oli­ven. Die Güte­klas­se “nati­ves Oli­ven­öl” bezeich­net eben­falls ein kalt­ge­press­tes Öl, oft aus der zwei­ten Pres­sung. Die Qua­li­täts­stu­fe “Oli­ven­öl” bezeich­net Öl, das aus einer Mischung aus nati­vem und raf­fi­nier­tem, also gerei­nig­tem und meist heiß gepress­tem Öl besteht. Oli­ven­öl hat einen beson­ders hohen Gehalt an ein­fach unge­sät­tig­ten Fett­säu­ren.

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Kalt­ge­press­tes Oli­ven­öl eig­net sich sehr gut für die kal­te Küche, etwa für Sala­te. Es lässt aber auch zum Bra­ten oder Frit­tie­ren ver­wen­den, aller­dings soll­te man dar­auf ach­ten, dass es nicht zu heiß wird: Bei 190 Grad beginnt kalt­ge­press­tes Oli­ven­öl zu rau­chen und es ent­wi­ckeln sich gesund­heits­schäd­li­che Stof­fe. Oli­ven­öl der ein­fa­che­ren Güte­stu­fe kann man bis 210 Grad erhit­zen.

Rapsöl — das “Öl der Wahl”!

Raps­öl wird aus den Samen der Raps­pflan­ze gewon­nen, die die wich­tigs­te Ölpflan­ze in Deutsch­land ist. Zudem ist es ein ech­ter All­roun­der für die kal­te und war­me Küche. Der nied­ri­ge Gehalt an gesät­tig­ten Fett­säu­ren, der hohe Anteil an ein­fach unge­sät­tig­ten Fett­säu­ren und das güns­ti­ge Ver­hält­nis von Ome­ga-6- zu Ome­ga-3-Fett­säu­ren macht es beson­ders wert­voll und im Grun­de zum “Öl der Wahl”. Das leicht nussi­ge Aro­ma über­zeugt außer­dem geschmack­lich.

Wer hin­ge­gen auf der Suche nach einem Öl mit beson­ders hohem Ome­ga-3-Fett­säu­re­ge­halt ist, der wird beim Lein­öl fün­dig. Lein­öl wird aus Lein­sa­men gewon­nen und eig­net sich beson­ders gut für die kal­te Küche, da Erhit­zen beim Lein­öl über­haupt kei­ne gute Idee ist. Kau­fen Sie die­ses Öl zudem nur in klei­nen Men­gen und lagern Sie es im Kühl­schrank, da es schnell ran­zig wird.

Weitere “Kandidaten” im Ölregal:

Kür­bis­kern­öl — Der Klas­si­ker, wenn es um das Ver­fei­nern von Sala­ten, Sup­pen & Co geht. Hohe Tem­pe­ra­tu­ren beim Kochen und Bra­ten ver­trägt es nicht. Wegen sei­nes star­ken Eigen­ge­schmacks (sehr nussig) soll­ten Sie es nur spar­sam dosie­ren.

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Erd­nuss­öl ist ein hoch­wer­ti­ges Spei­se­öl, da es mit reich­lich Ölsäu­re und Lin­ol­säu­re ein gutes Fett­säu­re­mus­ter besitzt. Über­dies hat es einen rela­tiv hohen Gehalt an Vit­amin E (23 mg pro 100 ml), das den Kör­per vor oxi­da­tiv­em Stress schützt. Wei­te­re wert­vol­le Inhalts­stof­fe sind Vit­amin B1, D und K.

Dis­tel­öl — Die­ses Öl wird aus den Samen der Fär­ber­dis­tel gewon­nen und eig­net sich vor allem für die kal­te Küche. Da es ver­hält­nis­mä­ßig vie­le Ome­ga-6-Fett­säu­ren und nur weni­ge Ome­ga-3-Fett­säu­ren ent­hält (ähn­lich wie Son­nen­blu­men­öl), soll­ten Sie es nur zurück­hal­tend ein­set­zen.

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