Fondue steht für Geselligkeit bei Tisch. Für viele ist es deshalb ein Klassiker an den Weihnachtsfeiertagen sowie an Silvester. Der große Vorteil: Es lässt sich alles in Ruhe vorbereiten, niemand muss in der Küche stehen, während Familie und Gäste bereits vergnügt am Tisch sitzen. Dabei ist Fondue beileibe nicht gleich Fondue. Der Klassiker weist einen Facettenreichtum auf, der sich sehen und schmecken lassen kann. Und auch, wenn im landläufigen Sprachgebrauch „Fondue“ als etwas gilt, bei dem Nahrung aufgespießt wird und von jedem in eine wie auch immer geartete Flüssigkeit gehalten wird, so lohnt es sich doch, die Nuancen und Feinheiten zu betrachten, um diesem feierlichen Genuss kulinarisch gerecht zu werden. Tauchen Sie also gemeinsam mit uns in die faszinierende Welt der Fondues und lassen Sie sich inspirieren. Die kommenden Wochen bieten hervorragende Gelegenheiten, das gesellige Spektakel zu zelebrieren.
Von Caquelon bis Rechaud — alles klar?
Die „Zutatenliste“ ist schnell erklärt. Traditionell kommen geriebener Käse, etwas Stärke, Kirschwasser, Weißwein, Pfeffer und Knoblauch in das „Caquelon“, den Topf aus Keramik, der dann auf das Rechaud gestellt wird. Sind Kinder am Tisch, bleiben Kirschwasser und Wein natürlich außen vor. Entscheidend für den Geschmack des Käsefondues sind ohnehin weniger die übrigen Zutaten als vielmehr der oder die verwendeten Käse, etwa Appenzeller, Raclette, Tilsiter, Comté, Beaufort oder Emmentaler. Hauptsache, der Käse enthält genügend Fett (gut wären 50% Fett i. Tr. – Fettgehalt in der Trockenmasse oder mehr) und er schmeckt von Haus aus würzig und kräftig. Alles, was man dann noch zu tun hat, ist, etwas kleingeschnittenes Baguette (mit Kruste!) auf die Fonduegabel zu spießen, es in die Käsemasse zu tauchen und das Stückchen schließlich zu genießen. Dazu passen etwa Mixed Pickles, Perlzwiebeln und Cornichons.
Wein ist klasse zum Fondue. Bier ebenfalls.
Es sind die beiden großen Streitfragen beim Käsefondue: mit oder ohne Knoblauch und Kirschwasser ja oder nein? Beides kann die Gemüter durchaus spalten. Aber ob nun Knoblauch und Kirschwasser mit reinkommen, ist bei der Weinauswahl tatsächlich nur bedingt entscheidend. Denn zuallererst kommt es auf den Käse an. Klassisch findet da das Dreiergespann aus Appenzeller, Emmentaler und Gruyère den Weg in den Keramiktopf. Das ist also schon durchaus deftig. Und auch fettig. Traditionell wird in der Schweiz ein Chasselas, den man hier auch als Gutedel kennt, gereicht. Denn er ist süffig, frisch und fruchtbetont. Und herrlich unkompliziert.
Bei der Wahl des Bieres zum Fondue müssen Sie vorab erstmal die Art des Fondues wählen. Während sich zum Fleischfondue viele Craft Biere, wie IPAs, Sauerbiere oder Pale Ales eignen, ist es beim Käsefondue ein wenig anspruchsvoller. Zum einen sollte das Bier zum Fondue passen und zum anderen sollte es auch den Geschmack Ihrer Gäste entsprechen. Desweiteren sollten Sie bei der Auswahl des Bieres zum Fondue unbedingt die verwendete Käsesorte berücksichtigen. Zu kräftigen und würzigen Käsesorten passen ausgewogene, nicht zu bittere IPAs wunderbar. Aber auch Sauerbiere eignen sich ideal als Begleiter, da die Säure das Fett des Käses neutralisiert und der Käse dadurch leichter schmeckt. Charakterstarke und geschmackvolle Weißbiere sorgen für eine perfekte Balance zu salzigen und aromatischen Käsesorten. Und wer auf köstliche Schokoladen-Fondues schwört, dem empfehlen wir dunkle Biere zum Fondue. Stouts passen mit ihren Röstaromen fantastisch zu süßen Speisen.
Wissenswertes zum Fleischfondue
Rinderfilet, Hähnchenbrust, Schweinefilet oder ‑lende werden in mundgerechte Stückchen geschnitten. Ein geschmackneutrales Öl, zum Beispiel raffiniertes Rapsöl (auch ein spezielles Frittierfett, reines Kokosfett und Butterschmalz kommen in Frage) wird zunächst im Fonduetopf auf dem Herd erhitzt und dann erst auf das Rechaud gestellt. Wichtig ist, dass das Fett rund 180 Grad Celsius heiß ist. Die Temperatur ist richtig, wenn das heiße Fett beim Eintauchen des Fleischstückchens blubbert. So dringt weniger Fett ins Fleisch.
Günstig ist es, wenn der Topf über einen speziellen Spritzschutz verfügt, der zugleich als Gabelhalter dient und das Gargut im Topf ein wenig voneinander trennt. Mindestens so wichtig wie das Fleisch selbst sind – neben frischem Baguette oder anderen Brotsorten – die begleitenden Soßen und Dips in möglichst großer geschmacklicher Vielfalt.
Das chinesische Fondue (Fondue Chinoise) ist eine fettärmere Variante. Statt eines Öls/Fetts wird eine Brühe verwendet. Ferner wird in der Brühe nicht nur Fleisch gegart, sondern es wird so ziemlich alles reingetan, wonach einem gerade ist. Das kann Gemüse sein, Pilze, Teigtaschen und sogar Nudeln. Auch hier spielen die begleitenden Soßen eine große Rolle.